01.04.2022–22.05.2022
in der GalerieETAGE im Museum Reinickendorf
Alt-Hermsdorf 35
13467 Berlin
In „Godori – Kampf der Blumen“ verwebt Surya Gied kulturelle und politische Resonanzen der verknüpften Lebenslinien und Migrationsgeschichten ihrer Mutter und ihrer selbst. Verschiedene Spuren historischer und gegenwärtiger Lebensumstände und Kämpfe von koreanischen Arbeitsmigrant*innen in Deutschland und Reisbauer*innen in Südkorea verdichten sich in der Ausstellung zur kollektiven Biografie eines Hauses in Hwaho-Ri, einem kleinen Dorf im Süden der koreanischen Halbinsel. Dabei verschränkt die Künstlerin malerische Techniken mit Oral History, Fotografien, Sound- und Videoarbeiten, Performance und Skulptur, um Räume und Formen für mehrdimensionale Erzählungen herzustellen.
In zwei Installationen kommt das Haus durch die Stimmen der Tanten, Mutter und Großmutter der Künstlerin in seiner materiellen und sozialen Architektur zum Vorschein. Sie erzählen von einem Ort der Sehnsüchte, der Entfremdung und der Kämpfe, geprägt von patriarchalen Verhältnissen ebenso wie von der kapitalistischen Entwertung bäuerlicher Arbeit und Ökologien.
Die Ausstellung ist Teil des Dieter-Ruckhaberle-Preises, der vom Künstlerhof Frohnau vergeben wird und den Surya Gied 2021 erhielt. Die dort entstandenen Malereien verbindensich mit Relikten aus der institutionellen und häuslichen Infrastruktur des Ortes zu skulpturalen Remixes. Sie verweisen so auf die kulturelle, körperpolitische und migrantische Geschichte(n) des ehemaligen Waldhospitals Frohnau.
Künstlerische Zusammenarbeiten für die Textilarbeiten, Sound- undVideoproduktion:Emma Cattell, Ray Kaczynski und Angelo Wemmje
Eröffnung: 01. April 2022, 18:30
Gespräch und Lesung mit Kook-Nam Cho Ruwwe (Krankenschwester, Aktivistin) und Suza Husse (Kurator*in): 28. April 2022, 18:00